Inspiration in der Modewelt ist so eine Sache. Wenn Modeschöpfer über Inspiration sprechen, dann hat das immer irgendwie etwas mystisches, so eine ungewisse Aura, einen Hauch von göttlicher Schöpfung die diese Menschen spüren können und andere nicht. Sehr oft allerdings heißt Inspiration aber auch einfach, dass diese Mode“schöpfer“ etwas gesehen haben, das schon da war und das sie nun kopieren.
Früher, besonders bei KommilitonInnen an der Modeschule hat mich das sehr geärgert, besonders wenn sie für ihre Kopie auch noch ein „sehr gut“ bekamen, wo jeder das Modell in einer alten Ausgabe der Collezioni bewundern konnte.
Mittlerweile ist mir klar, dass das die Regeln des Spiels sind, das Mode heißt und dass ich mitspielen wollte, ohne die Anleitung ordentlich gelesen oder kapiert zu haben. Zum Glück erklärt sie Johanna Blakley in dem folgenden Video noch einmal sehr anschaulich.
Natürlich kopieren die meisten Designer die Vorlagen auch nicht 1 zu1, sondern mit einfachen Schnittveränderungen, neuer Farbgebung oder moderneren Details. Fakt ist, das Rad kann man nicht neu erfinden und Kleidung ist durch ihre Funktion an eine bestimmte Form, nämlich die des menschlichen Körpers gebunden. Deshalb muss sie sich fast zwingend wiederholen. Dennoch muss der Designer (und auch mein/e Kommillitone/in) ein Gespür dafür haben, was jetzt gerade Trend werden und Begehrlichkeiten wecken könnte. Daher kann es auch nur wenige Große im Modeolymp geben.
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